Einige Tage vor der Geburt wird die Hündin unruhiger. Die Temperatur fällt meist auf unter 37 Grad ab und das Wiederansteigen gibt Aufschluss über den Geburtstermin innerhalb der nächsten 24 Stunden. Die Flanken sind eingefallen, die Hündin ist unruhig und hechelt.
Gerade bei Hündinnen die zum ersten Mal werfen, ist besondere Feinfühligkeit geboten, denn der erste Wurf bzw. der erste Geburtsverlauf ist für die MUTTERHÜNDIN prägend für die zukünftigen Geburten.
Wenn die Hündin die Wurfkiste nicht annehmen will, sollte man sie nicht zwingen. Es kann sein, dass sie die Welpen auf ihrem gewohnten Platz zur Welt bringen möchte. Ein späteres Umsiedeln der Welpen mit der Hündin ist dann später oft kein Problem.
Ein schönes Beispiel wie eine Wurfkiste aussehen soll findet man unter www.hummeljakob.de, hier können die Wurfkisten und Welpenspielgeräte auch bestellt werden. Hilfreich kann es auch sein die Wurfkiste vor der Geburt mit mehreren Lagen auszubetten, so muss man während dem Geburtsverlaufs immer nur Schichten wegnehmen und braucht nicht jedes Mal die Kiste neu zu betten. Als Unterlage empfehlen sich Inkontinenztücher und die sogenannten Dry-Beds, die die Flüssigkeit sofort nach unten sickern lassen und daher eine Trockenheit für die Welpen und die Mutterhündin garantieren. Stroh ist ungeeignet, da die Halme eine Verletzungsgefahr darstellen. Gummiunterlagen und Folien sind nicht atmungsaktiv und daher ebenfalls
ungeeignet. Wenn die Welpen da sind, die Wurfkiste nicht desinfizieren, da der Welpe daran leckt und dann die Chemie aufnimmt. Auch eine Händedesinfektion ist nicht zur empfehlen. Besser ist es, bei langhaarigen Hündinnen den Genitalbereich sauber zu halten (Hose kürzen).
Geboren werden die Welpen abwechselnd aus dem linken und rechten Uterushorn. Immer die gerade (2,4,6) und ungerade geborenen (1,3,5..) Welpen lagen nebeneinander. Dies ist interessant wegen des Testosteroneinflusses. „Rüdinnen“ (Hündinnen die sich rüdenhaft verhalten und auch oft so aussehen) lagen im Mutterleib zwischen Rüden.
Erste-Hilfe Tipps bei der Geburt
Der Hündin kann zum Kräftetanken ein Milch/Kaffeegemisch 1:1 mit Traubenzucker gegeben werden.
Nach der Geburt schnorchelnde Welpen auf den Rücken auf die Handfläche legen. Kopf nach oben. Welpe gut fixieren und den Arm dann kräftig nach unten schlagen. Das aus der Nase austretende Fruchtwasser vorsichtig entfernen.
Zur Atemstimulation den Welpen leicht im Nacken und Rücken rubbeln oder unter laufendes kaltes Wasser – kopfüber über den Nacken laufen lassen- halten oder einen Tropfen Respirot oder Dopram-V auf die Zunge des Welpen geben.
Das Gewicht der Welpen
Das Geburtsgewicht liegt laut Statistik bei 2,25% des Gewichts der Mutter. Welpen sollten nach 10 Tagen ihr Geburtsgewicht verdoppelt haben.
Gewichtszunahme die ersten 8 Wochen.
1. Lebenswoche 79%
2. Lebenswoche 296%
3. Lebenswoche 426%
4. Lebenswoche 619%
5. Lebenswoche 836%
6. Lebenswoche 1121%
7. Lebenswoche 1386%
8. Lebenswoche 1710%
Entwicklung der Sinnesorgane
- Tastsinn: Beginnt bereits im Mutterleib, erreicht seinen Höhepunkt wenige Tage nach der Geburt. Am Pfotenballen sind die Tastrezeptoren erst wenige Wochen später voll leistungsfähig.
- Temperatursinn: Beginnt im Mutterleib. , wenige Tage nach der Geburt voll entwickelt
- Schmerzrezeptoren: Beginnt im Mutterleib, sind ebenfalls wie Lage und Gleichgewichtssinn wenige Tage nach der Geburt voll entwickelt
- Chemische Wahrnehmung: Beginnt im Mutterleib, ist erst zum Zeitpunkt der Geschlechtsreife voll ausgeprägt.
- Geruchssinn: Ist bereits nach der Geburt wahrnehmungsfähig, aber mit 4-5 Monaten erst vollständig entwickeln. Eine Verbesserung der Geruchsidentifizierung ist bis zur Pubertät zu beobachten.
- Geschmacksempfinden: Beginnt im Mutterleib, ist wenige Tage nach der Geburt voll entwickelt.
- Hörorgan: Nach ca. 7 Tagen werden Vibrationen wahrgenommen, mit ca. 3 Monaten vollständig entwickelt.