Persönlichkeiten von Hunden und zukünftige Verwendbarkeit von Hunden z.B. als Therapiehund und Arbeitshund können erst zuverlässig ab einem Alter von 18 bis 21 Monaten bestimmt werden.
Nimmt man die Welpen einer instabilen Rattenmutter direkt nach der Geburt und gibt sie einer stabilen Rattenmutter, so werden diese meist ebenfalls stabil, genauso wie dann deren Nachkommen.
Welpen die in einer reizvollen Umgebung aufwachsen, konnten sich bei einer Versuchsreihe Aufgaben 12 x länger merken (25:300 Sekunden)
Hunde die die ganze Zeit in der Familie waren zeigen geringere Aggressionstendenzen als Angehörige der gleichen Rasse aus Zwinger- oder Außenhaltung.
Rotfärbung Fell: .Hunde gelten oft als besonders nervös, stressanfällig und sind oft sehr schnell bereit aus einer Situation heraus mit Defensivaggression zur reagieren.
Die Erblichkeit von Eigenschaften z.B. von Verfolgen von Wild oder Apportieren liegt bei 5-12%. Brade 2003 & Hart 1995. Persönlichkeiten Typ A, Typ B sind zu einem Drittel vererbbar.
Emotionale Stabilität, Offenheit für neue Erfahrungen, Geselligkeit, Extrovertiertheit, Beharrlichkeit und die Ausdauer im Verfolgen von Zielen wird etwa zu 20-25% vererbt.
Welpen die kurz (!) auskühlen durchlaufen eine schnellere Entwicklung. Sie öffnen früher die Augen, das Fell wächst schneller. Die Entwicklung ist wesentlich beschleunigt. Zudem werden sie belastbarer, das Immunsystem ist belastbarer und auch ihr Stresssystem reguliert deutlich zuverlässiger.
Bei Rottweilern gibt es seit 15 Jahren einen Wesenstest. Studien haben ergeben, dass sich seitdem die Stressanfälligkeit und Aggressionsbereitschaft verringert hat. (Alle Hunde die nicht bestanden wurden von der Zucht ausgeschlossen)
Die Welpen von Hündinnen, die sich regelmäßig während der Trächtigkeit in Kampf oder Fluchtmotivation befanden (Schutzhundesport) waren eher hyperaktiv und hatten Konzentrationsschwierigkeiten.
Werden Welpen nach der Geburt in die Lage versetzt, eigenen Erfahrungen zu machen, problematische Situationen zu lösen (den Weg zur Zitze selbst zu finden) und mit ihrer eigenen Problemlösefähigkeit damit auch positive Erfahrungen zu verknüpfen, so wird unter dem wiederholtem Einfluss des dann produzierten Noradrenalins die Rechenkapazität (Zellzahl & Verknüpfungsdichte) in den Zentren des Mittelhirns vergrößert, was der Fähigkeit der aktiven Stressbewältigung dient.
Rattenmütter die Ihre Jungtiere besonders intensiv pflegen, putzen und betreuen, aktivieren einige Genabschnitte. Dadurch entsteht eine größere Stressresistenz, das Immunsystem wird deutlich stabilisiert. Die Bindungsstellen im Gehirn für das Sozial- oder Vertrauenshormon Oxytocin werden vermehrt. Wenn Jungtiere in den ersten Lebenstagen gezwungen sind im Sitzen zu saugen, weil die stressanfällige Mutter sich zum Säugen nicht bequem hinlegt, wird dies über Muskelrezeptoren ans Gehirn gemeldet. Dann erfolgt eine verstärkte Zellteilung im blauen Kern und die Umsetzung der Geninformationen für die Oxytocin Rezeptoren im vorderen Stirnhirn wird verringert. Daraus entstehen dann stressanfällige Jungtiere. (Gemeint sind die ersten Lebenstage!!! Ab der dritten/vierten Woche säugt einen Hündin auch im Sitzen oder Stehen.)
Ratten die als genetisches Merkmal für die Entstehung von Demenzkrankheiten gezüchtet wurden zeigen normalerweise im jugendlichen bis erwachsenen Stadium deutliche Ausfallserscheinungen. Lässt man die Jungtiere jedoch in interessantem, abwechslungsreichem Umfeld aufwachsen, so sind sie weitgehend geschützt. Die Ausfallerscheinungen treten erst nach 3-4 Generationen wieder auf, falls diese alle wieder in steriler Umgebung aufwachsen.
Zwangspaarungen – bei Ratten erforscht – erhalten kleinere, schwächere, instabilere und sozial nicht so stabile Welpen. Sie können nicht so gut Nester bauen und kümmern sich auch nicht so gut um die Welpen.
Bei Kleinhunderassen sind – im Gegensatz zum Wolf – sehr viele Verhaltensrepertoires verloren gegangen. Insbesondere die submissiven Verhalten (ca. 15 Ausgangssignale zu dreivier Ausgangssignale) offensiv-aggressive, dominanzfordernde Signale sind aber immer noch da.
HD kann durch Ernährung, falsche Bewegung, Genetik und Umwelteinflusse (u.a. Stress bei der Mutterhündin während der Trächtigkeit, Auslandsimport während Trächtigkeit) entstehen.
Ein Hund, dem das Erklettern von Treppen, das Einsteigen und Aussteigen aus dem Auto und andere aktive Erfahrungen der dritten Dimension verwehrt werden, sieht plötzlich nicht mehr räumlich, und das sein Leben lang.